
Am 9. Oktober 2025 fand an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, an der unser Nachwuchs studiert, die Diplomierungsfeier für alle Absolventinnen und Absolventen, die im Anschluß an ihr Studium erfolgreich eine Diplomarbeit verfaßt haben, statt. Für den BDR Brandenburg nahmen Dhana Zahn und Olaf Blanck an der Veranstaltung teil.
In feierlichem Rahmen würdigte der Dekan Prof. Keller die Leistungen der Kolleginnen und Kollegen, die sich neben ihrer Arbeit in den Gerichten und Staatsanwaltschaften der zusätzlichen Mühe eines Diplomierungsverfahrens unterzogen haben. Dem schloß sich die Vizepräsidentin der HWR in ihrem Grußwort an. Die Länder Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sollten auf der Veranstaltung auf Staatssekretärsebene vertreten sein. Für Berlin mußte sich die Staatssekretärin kurzfristig durch den Vizepräsidenten des Gemeinsamen Juristischen Prüfungsamtes vertreten lassen, was dieser auch gut tat. Für Brandenburg richtete Staatssekretär Ernst Bürger das Grußwort an die Versammelten und gab dabei einen optimistischen Ausblick für die Berufsanfänger. Für das Land Sachsen-Anhalt war leider der Staatssekretär weder anwesend noch vertreten.
Die traditionelle Absolventenrede hielt die Kollegin Samantha Gruhn, die in Berlin in der amtsgerichtlichen Praxis tätig ist. Die Rede war bemerkenswert, weshalb sie hier auch im Volltext veröffentlicht werden soll. Eine derartig erfrischende Werbung für unseren Beruf war lange nicht mehr zu lesen oder zu hören. Die Begeisterung für ihre Tätigkeit als Rechtspflegerin und der optimistische Ausblick auf das Berufsleben eben als selbständige und selbstverantwortliche Entscheiderinnen und Entscheider war geradezu mit den Händen zu greifen und dieses Gefühl schienen viele im Saal zu teilen. Auch der trotz aller Widrigkeiten der Pandemiezeit und der Mängel an der HWR positive Rückblick auf das Studium überraschte mich angenehm. Die Danksagung richtete sich an alle Professorinnen und Professoren, Dozentinnen und Dozenten, vor allem aber erinnerte sie mit viel Wärme an den verstorbenen Professor Dr. Jan Eickelberg.
Ihr Schlußplädoyer war dann ein gewaltiger Aufruf an die Kolleginnen und Kollegen: Kraft, in schwierigen Situationen Haltung zu zeigen, Recht nicht nur zu sprechen, sondern auch zu leben und „trotz aller Sachlichkeit, nie die Menschlichkeit (zu) verlieren, die diesen Beruf erst sinnvoll macht“.
Die Verleihung des Werner-Gieseking-Preises erfolgte in diesem Jahr an Anna Paola Windrich. Bei der Würdigung durch den Verlagsvertreter lud dieser alle Diplomandinnen und Diplomanden ein, juristische Fachbeiträge im Gieseking-Verlag zu publizieren.
Vor der Ehrung aller Diplomandinnen und Diplomanden stellten Freunde und Wegbegleiter von Professor Dr. Eickelberg noch die zu seinen Ehren erstellte Gedächtnisschrift vor, an der sich auch namhafte Kolleginnen und Kollegen der HWR beteiligt haben. Dabei gab es auch einige durchaus sehr persönliche Rückblicke auf gemeinsame Zeiten mit Professor Dr. Eickelberg, mehrfach erwähnt z. B. legendäre Jogging-Touren, auf denen juristische Probleme besprochen wurden.
Die Veranstaltung endete mit einem kleinen Sektempfang, bei dem Diplomandinnen und Diplomanden noch einmal gemeinsam mit ihren Angehörigen feierten.
OB
Rede Diplom-Rechtspflegerin Samantha Gruhn